„Digitale Gewalt gefährdet Demokratie“

Das Bundesjustizministerium (BMJ) will der gemeinnützigen Organisation HateAid im kommenden Jahr Fördermittel in Höhe von 600 000 Euro für die Opferberatung streichen. HateAid kümmert sich um die Beratung und Unterstützung von Betroffenen von Online-Hassrede und Hasskommentaren. Des Weiteren ist die Sensibilisierung von Politik und Gesellschaft für digitale Gewalt eines der Kernthemen der Organisation.

Die Entscheidung des Bundesjustizministeriums stößt bundesweit auf Kritik. Auch der rheinland-pfälzische Landesverband der kommunalen Beiräte für Migration und Integration (AGARP) reagiert mit Unverständnis auf die Entscheidung: „Dies ist ein falsches Signal, sowohl für die Opfer von digitaler Gewalt, als auch für Täter:innen. Hassrede, Rassismus und diskriminierende Kommentare sind insbesondere auf Social Media Plattformen trauriger Alltag und nach wie vor ein drängendes Problem. Warum das BMJ ausgerechnet hier Mittel kürzen will, erschließt sich mir nicht. Viele Menschen trauen sich aufgrund von digitaler Gewalt nicht mehr offen ihre politische Meinung im Internet zu äußern, was sich zweifellos auch auf das politische Engagement jenseits der digitalen Welt auswirkt – digitale Gewalt gefährdet Demokratie! Oft unbeachtet bleiben auch die körperlichen und emotionalen Folgen, mit denen Betroffene aufgrund des erlebten Hasses zu kämpfen haben“ erklärt AGARP-Vorsitzender Kemal Gülcehre.

Offener Brief an Justizminister Buschmann

Gülcehre möchte sich nun gemeinsam mit Vorstand und Mitgliedern in einem offenen Brief direkt an Justizminister Marco Buschmann wenden. „Viele unserer Mandatsträger:innen waren schon mit Hassrede und Diskriminierung im Netz konfrontiert. Vielleicht kann ein offener Brief unserer Mitglieder, in dem sie über das Erlebte berichten, mit dazu beitragen, dass diese Entscheidung wieder revidiert wird. Auf jeden Fall werden wir auf der nächsten Mitgliederversammlung ein entsprechenden Text verabschieden“ erklärt Gülcehre weiter.

AGARP Pressemitteilung vom 27.07.2023

Neue Staatsbürger:innen begrüßt

Gleich 31 neue Staatsbürger:innen konnte der Kreis Kaiserslautern am 22. Juni 2023 in der Kreisverwaltung begrüßen. 18 syrischen Staatsangehörigen, drei türkischen, zwei rumänischen, zwei ukrainischen, zwei polnischen, einer Kroatin, einer Italienerin, einem Chinese sowie einem Staatenlosen wurde die Einbürgerungsurkunde von Landrat Ralf Leßmeister übberreicht. Auf Einladung des Landrates waren auch Vertreter der AGARP zugegen. Geschäftsführer Johannes Knobloch ging in seinem Grußwort auf die Positionen der AGARP zur Reform des Staatsbürgerschaftrechtes ein und zeigte sich beeindruckt vom feierlichen Rahmen der Veranstaltung. Integrationsbeauftragter Sofronios Spytalimakis, der seit 61 Jahren in Deutschland lebt, erzählte von seiner Einbürgerung, die vor 45 Jahren eher schlicht gehalten wurde. „Je besser Sie sich integrieren, desto einfacher ist es für sie“, appelierte Spytalimakis, der seit 2017 auch als stellvertretender Landesvorsitzender der AGARP fungiert, an die neuen Staatsbürger:innen. Ein Höhepunkt des Rahmenprogramms waren die Aufrtitte des Kindergesangvereins Enkenbach, welcher unter der Leitung von Ekaterina und Harald Kronibus unter anderem die Nationalhymne sang.

„Rassistische Realitäten – Wen sie treffen und wie sie wirken“  mit Dr. Meltem Kulaçatan

Veranstaltungsreihe „Rassismus im Fokus“ des MFFKI in Kooperation mit AGARP und Initiativauschuss für Migrationspolitik RLP

Wir bitten Sie, sich schon heute den Termin der 2. Veranstaltung unserer Reihe zum Thema „Rassistische Realitäten – Wen sie treffen und wie sie wirken“ vorzumerken. Sie findet am18.07.2023 von 18.00 bis 20:00 Uhr in der Volkshochschule Ludwigshafen (Bürgerhof, 67059 Ludwigshafen am Rhein) statt. Die Veranstaltung wird von zwei Gebärdenübersetzer*innen begleitet und live übertragen. Weitere Infos in kürze.

Marche des Parapluies

Am 20. Juni ist Weltflüchtlingstag. An diesem Tag wird weltweit daran erinnert, dass Millionen von Menschen gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen.Beim Marche des Parapluies (Umbrella March oder Regenschirmmarsch) zeigen wir unsere Solidarität mit Geflüchteten, gehen auf die Straße und spannen alle gemeinsam Regenschirme auf. Die Regenschirme sind dabei ein Symbol für den Schutz, der allen Menschen gewährt werden müsste.
Auch in Mainz wurde für den 20.06.2023 eine Demonstration angemeldet.Treffpunkt ist ab 17 Uhr vor der Ausländerbehörde Mainz (Bürgerbüro) am Bahnhof. Weitere Informationen unter: https://fluechtlingsrat-rlp.de/weltfluechtlingstag-2023