Gedenkveranstaltung Reichspogromnacht am 9 November 2018 Bali Kino Alzey

Der kleine Junge im gestreiften Pyjama

Am 9. November hat die Reichspogromnacht ihr trauriges 80. Jubiläum. Innerhalb weniger Tage wurden 400 Menschen ermordet und weit über 1400 Synagogen und jüdische Einrichtungen zerstört – auch in Alzey. Die Pogrome sind der Übergang von einer systematischen Diskriminierung der Juden zu einer systematischen Verfolgung, die über 5 Millionen Juden das Leben kostete.

Noch heute erfüllen uns diese Verbrechen mit Entsetzen und wir gedenken an sie, damit sich die Geschichte nicht wiederholt. Daher laden wir als Beirat für Migration und Integration des Landkreises Alzey Worms am 9. November um 19 Uhr in das Alzeyer Bali-Kino ein, um gemeinsam dieser Verbrechen zu gedenken.
Zu Beginn wird der Vorsitzende des Beirats für Migration und Integration des Landkreises Alzey-Worms und zugleich stellvertretende Vorsitzende des Bundeszuwanderungs- und Integrationsrats, Herr Kemal Gülcehre, die Eröffnungsrede halten, gefolgt vom Grußwort Herr Staatssekretär Prof. Dr. Salvatore Barbaro, Herr Landrat Ernst Walter Görisch und Bürgermeister der Stadt Alzey Herrn Christoph Burkhard.
Frau Rosenau wird durch Ihren Fachvortrag, über betroffenen Familien aus Alzey, die Veranstaltung mit Ihrem wissen bereichern.
Im Anschluss daran wird der Film „Der kleine Junge im gestreiften Pyjama“ gezeigt werden. Der Film handelt von einem neunjährigen Jungen, dessen Vater im Zweiten Weltkrieg als Kommandant eines Konzentrationslagers tätig ist. Er ist zu jung, um die Tragödie des Ortes zu begreifen, und freundet sich voller Unschuld mit einem jüdischen Jungen im „gestreiften Pyjama“ (KZ-Häftlingskleidung) an.

Wir laden sie herzlich dazu ein gemeinsam mit uns der Verbrechen des Faschismus zu gedenken und damit dafür Sorge zu tragen, dass diese nie vergessen werden und sich wiederholen.

Vorsitzender BMI Landkreis Alzey Worms

Kemal Gülcehre

AGARP: „Zusammenarbeit braucht klare Regeln: Das Recht auf freie Religionsausübung ist kein Freiticket für Gesetzeswidrigkeit“

Anlässlich des heute vorgestellten Gutachtens der Landesregierung zur Bewertung von den vier islamischen Verbänden, um über die Fortsetzung der Gespräche für einen Vertrag zur freien Religionsausübung zu entscheiden, erklärt die Arbeitsgemeinschaft der Beiräte für Migration und Integration Rheinland-Pfalz (AGARP) folgendes:

Anlässlich des heute vorgestellten Gutachtens der Landesregierung zur Bewertung von den vier islamischen Verbänden, um über die Fortsetzung der Gespräche für einen Vertrag zur freien Religionsausübung zu entscheiden, erklärt die Arbeitsgemeinschaft der Beiräte für Migration und Integration Rheinland-Pfalz (AGARP) folgendes:

Podiumsveranstaltung von BZI und Agarp in Mainz DGB-Haus

In einer gemeinsamen Podiumsveranstaltung von BZI und Agarp in Mainz ging es darum, welche Folgen der Abschluss des NSU-Prozesses in München hat. Nach den Begrüßungen durch Kemal Gülcehre, Serkan Genc und Miguel Vicente hielt Isabella Greif einen Einführungsvortrag. Anschließend diskutierten Barbara John, Seda Başay-Yıldız, Ahmet Günes, Memet Kilic, Isabella Greif mit Devrimsel Deniz Nergiz über den Ablauf des Prozesses, über die Urteile und über die Konsequenzen für die Familien der Opfer und für unsere politische Gemeinschaft. Am Ende durfte ich ein Schlusswort sprechen. Alle waren darin einig, dass der Prozess der Aufarbeitung trotz des starken politischen Drucks noch längst nicht abgeschlossen ist und dass das Vertrauen der Zivilgesellschaft zu den staatlichen Organen/Institutionen stark beschädigt wurde. Memet Kilic wiederholte im Namen des BZI seinen Vorschlag zur Einrichtung einer Enquete-Kommission im Bundestag, was von allen Anwesenden unterstützt wurde. Frau Seda Başay-Yıldız bemängelte, dass im Gerichtssaal der Staat seine Macht gegen Rassisten nicht ausreichend eingesetzt hatte. Ich wies darauf hin, dass es heute in der Politik im Allgemeinen auch das Gleiche passiert. Frau John, die sich als Ombudsfrau intensiv für die Hinterbliebenen der Opfer einsetzt, drückte ihre Bewunderung für die Kraft und das friedliche Verhalten der Familien aus. Wir erlebten einen intensiven Abend mit vielen objektiven Informationen und vielen Emotionen, der klar machte, dass wir eine breite gesellschaftliche Diskussion darüber brauchen, wie verlorenes Vertrauen wieder hergestellt werden kann.