Flutkatastrophe: Gemeinsam sind wir stark!

Die schrecklichen Hochwasser, welche aktuell Teile von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen verwüsten, lassen uns alle geschockt und sprachlos zurück

Unsere Gedanken sind bei den Menschen, die Angehörige und Freund*innen verloren haben oder noch vermissen, die ihr Zuhause oder ihr hab und gut verloren haben und deren Heimatort in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Wir stehen für eine Gesellschaft, die auf den verfassungsrechtlichen Grundwerten seinen gemeinsamen Nenner aber auch den Willen wiederfindet, die Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen.

Daher starten wir unsere Spendenaktion, um in der aktuellen Unwetter-Katastrophe Menschen aktiv zu helfen! Wir rufen alle unsere Mitglieder, RLP’lerinnen sowie Mitstreiter:innen auf, dies mit einer Spende zu unterstützen – für heute wie in den nächsten Krisensituationen!

Jeder kleine Betrag kann helfen.

Die AGARP hat zu diesem Zweck ein Spendenkonto eingerichtet:

Förderverein der Arbeitsgemeinschaft der Beiräte in RLP e.V. c/o AG

Zusammen gegen Hass und Gewalt!

Erklärung jüdischer, muslimischer, jüdisch-muslimischer Verbände und Initiativen
sowie weiterer Organisationen und Einzelpersonen in Rheinland-Pfalz

Zusammen gegen Hass und Gewalt!

Wir blicken voller Sorge auf die jüngste Gewalt in Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten. Wir sind in Gedanken bei den Menschen, die ihr zum Opfer gefallen sind und bei denen, die angesichts der Eskalation des Konflikts um ihr Leben, ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen fürchten.

Wir, als jüdische, muslimische, jüdisch-muslimische Verbände und Initiativen, als Organisationen und Einzelpersonen in Rheinland-Pfalz erklären:

  • Wir sind geeint in der Hoffnung auf ein schnelles Ende der Gewalt im Nahen Osten und geeint in der festen Ansicht, dass dieser Konflikt nicht mit Ressentiments, Hass und Gewalt auf unseren Straßen ausgetragen werden darf.
  • Wir sind geeint in der Überzeugung, dass unterschiedliche Perspektiven auf den Nahost-Konflikt durch unterschiedliche individuelle und kollektive Sozialisationen, Erfahrungen, Wissensbestände und Emotionen geprägt sind und dass unsere offene, pluralistische und demokratische Gesellschaft Raum für strittige Diskussionen und kontroverse Ansichten hierüber lässt.
  • Wir sind zugleich geeint in der Überzeugung, dass unterschiedliche Perspektiven auf den Konflikt in unserer offenen, pluralistischen und demokratischen Gesellschaft friedlich und im gegenseitigen Respekt zueinander ausgehalten werden müssen. Unter keinen Umständen rechtfertigen sie Beleidigungen, das Diffamieren von religiösen oder staatlichen Symbolen, Angriffe auf Synagogen, Moscheen oder Kirchen oder gar Gewalt gegen Menschen.
  • Wir sind geeint in der Haltung, dass Jüd*innen und Muslim*innen hierzulande nicht für die Geschehnisse im Nahen Osten mitverantwortlich gemacht werden dürfen. Diese Zuschreibung ist oftmals Ausdruck von Antisemitismus und anti-muslimischem Rassismus, die Gegenwart und Zukunft unseres Miteinanders gefährden und in unserer offenen, pluralistischen und demokratischen Gesellschaft keinen Platz haben.

Wir haben über viele Jahre durch Begegnungen, Gespräche und Zusammenarbeit wechselseitiges Vertrauen geschaffen. Wir werden nicht zulassen, dass der Konflikt im Nahen Osten unseren Zusammenhalt und unser respektvolles Zusammenleben in Rheinland-Pfalz gefährdet.

Wir laden andere Verbände, Initiativen, Organisationen und Einzelpersonen dazu ein, sich unserer Erklärung anzuschließen und sich gegen jegliche Art von Hetze, Hass und Feindseligkeit zu stellen.

Mainz, den 28. Mai 2021

  • Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland KdöR
  • DiTiB – Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.
  • Landesverband der Islamischen Kulturzentren Rheinland-Pfalz (LVIKZ Rheinland-Pfalz)
  • Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Rheinland-Pfalz K.d.ö.R.
  • Maimonides jüdisch-muslimisches Bildungswerk gemeinnützige UG
  • SCHURA Rheinland-Pfalz Landesverband der Muslime e.V.
  • Verein Säkularer Islam Rheinland-Pfalz (VSI RLP)
  • Zentralrat der Muslime in Deutschland e.V. – Landesverband Rheinland-Pfalz
  • Miguel Vicente, Beauftragter der Landesregierung für Migration und Integration
  • Arbeitsgemeinschaft der Beiräte für Migration und Integration Rheinland-Pfalz
  • Initiativausschuss für Migrationspolitik in Rheinland-Pfalz
  • Netzwerk diskriminierungsfreies Rheinland-Pfalz

V.i.S.d.P. und Pressekontakt:

Initiativausschuss für Migrationspolitik in Rheinland Pfalz – Tel.: 06131 / 287 44 53

AGARP startet neues Projekt „Rechtsextremismus erkennen und begegnen“

Zum 1. Mai 2021 lief bei der Arbeitsgemeinschaft der Beiräte für Migration und Integration Rheinland-Pfalz (AGARP) ein neues Projekt an. Unter dem Titel „Rechtsextremismus erkennen und begegnen“ wird es im Laufe des Jahres mehrere Veranstaltungen, wie Vorträge, Seminare und Workshops geben, die sich dem Thema Rechtsextremismus und den damit verbunden Gefahren beschäftigen. Das Projekt wird vom Land Rheinland-Pfalz im Rahmen des Landesaktionsplan gegen Rassismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gefördert.

Nach jahrelang rückläufigen Zahlen, verzeichnet das rechtsextreme Spektrum seit 2015 wieder kontinuierlich Zulauf. Das Bundesamt für Verfassungsschutz geht aktuell von einem Personenpotential von 24.100 Rechtsextremist*innen aus. Davon sind 12 700 Personen als gewaltorientiert einzustufen. Der Mord an Walther Lübcke und der Terroranschlag von Halle verdeutlichten erst kürzlich auf tragische Weise, welche Gefahr von diesem Personenkreis ausgeht. Es ist wichtig über das Problem Rechtsextremismus aufzuklären, Hintergründe genauer zu beleuchten und diesen aktiv zu bekämpfen. Auch die AGARP möchte sich verstärkt dem Thema widmen.

Die Veranstaltungsreihe startet am 10. Juni 2021 um 18 Uhr mit einem Vortrag zum Thema Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland:

Als Auftakt des Projektes soll in Form einer Vortragsveranstaltung auf die Geschichte des Rechtsextremismus in Deutschland nach 1945 eingegangen werden. Auch Rechtsextremismus unterliegt einem Wandel und kann in der bundesrepublikanischen Geschichte in verschiedene Phasen unterteilt werden.

Referent ist Luis Caballero, Sozialwissenschaftler mit den Forschungsschwerpunkten Rechtspopulismus, extreme Rechte, Antisemitismus, Rassismus und Demokratietheorie.

Coronabedingt werden alle Veranstaltungen in digitaler Form stattfinden. Anmeldung unter agarp@agarp.de.

AGARP gratuliert zur Wiederwahl

Die Arbeitsgemeinschaft der Beiräte für Migration und Integration Rheinland-Pfalz gratuliert der neuen Landesregierung und unserer Ministerpräsidentin zur Widerwahl.

Wir wünschen allen gewählten Abgeordneten und Ministern viel Erfolg für Ihre zukünftigen Aufgaben und Projekte und freuen uns, die produktive und kollegiale Zusammenarbeit mit den Ministerien und der Landesregierung auch in den kommenden Jahren fortzusetzen.

AGARP: Antisemitismus als gesamtgesellschaftliches Problem betrachten

Die antisemitischen Demonstrationen und Vorfälle der letzten Woche in vielen deutschen Städten haben uns alle sprachlos und geschockt zurückgelassen. Antisemitismus und generell jede Form der Menschenfeindlichkeit ist eine Grenzüberschreitung, die wir verurteilen und die in unserer Gesellschaft keinen Platz hat.Aggressive Demonstrationen vor Synagogen, Fahen verbrennen, antisemitische Parolen sind nichts, was wir in unserer Gesellschaft akzeptieren können. Wir verurteilen dies scharf und hoffen hier auf eine vollständige juristische Aufklärung und deutliche Konsequenzen. Gleichzeitig erschrecken uns auch einige Äußerungen von Ministern der Bundesregierung. Es wird bewusst der Eindruck erzielt, Antisemitismus sei ein importiertes Problem. Dies ist nicht nur bedenklich, es ist auch faktisch falsch. Leider finden sich antisemitische Ressentiments in jeder Bevölkerungsgruppe oder -schicht. Antisemitismus ist in der westeuropäischen Gesellschaft seit Jahrhunderten tief verwurzelt und kein Problem, welches von außen nach Europa, besonders nach Deutschland, getragen wurde. Übergriffe mit antisemitischem Hintergrund gibt es tragischerweise in der ganzen Bundesrepublik, jedes Jahr, fortlaufend. Die Verbreitung von antisemitischen Verschwörungserzählungen hat über die Zeit der Coronapandemie nur zugenommen. Hier nun reflexartig auf eine Bevölkerungs- bzw. Religionsgruppe zu zeigen und das Problem nur dort zu suchen, ist kurzsichtig, falsch und schafft nur neue Ressentiments. Weder die Ursache noch die Lösung kann bei einer Bevölkerungs- bzw. Religionsgruppe gesucht werden. Antisemitismus ist ein gesamtgesellschaftliches Problem und muss auch als solches behandelt werden. Besonders bedauern wir, dass das lang diskutierte Demokratiefördergesetz immer noch nicht beschlossen ist. Wir rufen die Bundesregierung auf endlich dieses längst überfällige Gesetz zu verabschieden und somit einen wirkungsvollen Beitrag zur Bekämpfung von antisemitischen und antidemokratischen Tendenzen zu leisten. Wir fordern daher zu einer sachlichen und Lösungsorientierten Debatte auf und verurteilen jegliche Versuche, verschiedene Gruppierungen zu diskreditieren oder gegeneinander auszuspielen.