Ramadan: Dank an muslimischen Gemeinden für Unterstützung Corona-Krise

„Leider kann auch der Fastenmonat Ramadan in der Corona-Pandemie nicht wie gewohnt gefeiert werden, das trifft die muslimischen Gemeinden besonders hart. Wie ich werden auch viele Gäste in diesem Jahr das gemeinsame Fastenbrechen vermissen“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei einem Gespräch mit den Mitgliedern des Runden Tisches Islam und weiterer Organisationen.

Im Mittelpunkt der Telefonkonferenz stand die Situation der muslimischen Gemeinden in der Corona-Pandemie. Die Gesprächspartner und -partnerinnen berichteten, dass sie in diesen Wochen ihre Gemeindemitglieder am Telefon oder online in Glaubens- und Alltagsfragen intensiv begleiten und beraten. Ausdrücklich dankte die Ministerpräsidentin für die zahlreichen Nachbarschaftshilfen, mit denen muslimische Gemeinden und Verbände Hilfsbedürftige und Pflegeeinrichtungen unterstützen.

Alle Gesprächspartner und -partnerinnen betonten, dass die muslimischen Gemeinden die einschneidenden Corona-Maßnahmen aus ihrem Glauben heraus vertreten. Menschenleben zu retten und andere nicht zu gefährden, sei tief im islamischen Glauben verwurzelt. Das gelte selbstverständlich auch in der Zeit des Ramadan. „Solidarität und Nächstenliebe bedeuten in diesem Jahr, auf Abstand zu bleiben, auch wenn es hart ist, in den Gemeinden und in den Vereinen ebenso wie auch zuhause“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Die Gesprächspartner und -partnerinnen versicherten, alles ihnen Mögliche zu tun, dass die Corona-Schutzmaßnahmen auch beim Fastenbrechen zuhause eingehalten werden. „Ich bin unseren islamischen Organisationen sehr dankbar, dass sie auch in dem nun beginnenden Ramadan sehr verantwortungsvoll auf die Kontaktbeschränkungen achten werden. Das ist gerade im Ramadan, in dem auch die soziale Begegnung eine große Rolle spielt, ein besonderer und schmerzhafter Verzicht“, unterstrich der Beauftragte des Landes für Migration und Integration, Miguel Vicente.

Die Entscheidung darüber, ob und unter welchen Bedingungen auch das öffentliche Gebet in der Moschee wieder zugelassen wird, treffen die Regierungschefinnen und -chefs der Länder in ihrem nächsten Gespräch mit der Bundeskanzlerin am 30. April. Für ihre Gemeinden werden die muslimischen Verbände und Organisationen Schutzkonzepte entwickeln, wie Gottesdienste unter Einhaltung der Abstands- und Hygienebestimmungen durchgeführt werden können. „Ich bin sicher, dass sobald entsprechende Schutzkonzepte vorliegen und eingehalten werden, auch die muslimischen Gemeinden in Rheinland-Pfalz bald wieder zu Gottesdiensten einladen können“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Allen Muslimen und Musliminnen wünschte die Ministerpräsidentin einen friedvollen und gesegneten Ramadan.

Zum Videogruß der Ministerpräsidentin

Gesprächspartner und –partnerinnen der Ministerpräsidentin waren:

Ufuk Cakir, Alevitische Gemeinde Deutschland

Aleksandar Shahid Ceh, Islamischer Dachverband Alzey

Lazhar Chaari, Arbeitskreis Mainzer Muslime (AKMM)

Abdullah Ergün, Schura Rheinland-Pfalz. Landesverband der Muslime

Kemal Gülcehre, AGARP

Navid Ahmed Haider, Ahmadiyya Muslim Jamaat Rheinland-Pfalz

Yasmin Khan, Islamforum Rheinland-Pfalz

Malika Laabdallaoui, Zentralrat der Muslime Landesverband RLP

Peimaneh Nemazi-Lofink, Verein Säkularer Islam

Seyfi Ögütlü, VIKZ Landesverband Rheinland-Pfalz

Ercan Özcan, Union Türkischer Gemeinden Rheinland-Pfalz-Baden-Württemberg

Jalaluddin Gerd Rebler, Harmonie der Herzen e.V.

Fatih Seker, Forum Interkultureller Dialog

Ceyhan Uslu, IGMG Regionalverband Rhein-Neckar-Saar e.V.

Yilmaz Yildiz, DİTİB Landesverband Rheinland-Pfalz

Halil Yücebudak, Islamrat für RL

Pressemitteilung der Staatskanzlei RLP

Auflösung von Massenunterkünften ist ein Gebot der Stunde

Geflüchtete in Massenunterkünften sind besonders von den Risiken der Coronapandemie bedroht. Der Aufforderung nach „social distancing“ ist in den beengten Verhältnissen nur schwer nachzukommen. Die dichte Bettenbelegung, die Nutzung von Gemeinschaftsräumen und Sanitäranlagen machen ein „Abstand halten“ beinahe unmöglich. Das Risiko einer Ansteckung ist entsprechend hoch. Der beste Schutz gegen das Coronavirus ist ein sicheres Zuhause. Großunterkünfte, in denen hunderte von Menschen leben, können dies nicht bieten. Es ist nicht auszuschließen, dass Bewohner*innen aufgrund der Ansteckungsgefahr versuchen den Massenunterkünften zu entfliehen. Die AGARP unterstützt die Forderung vieler Flüchtlingshelfer, Massenunterkünfte sofort aufzulösen. Ziel muss eine dezentrale Unterbringung sein, welche alle derzeitigen Wohnkapazitäten nutzt. Nur so können die angeordneten Kontaktverbote eingehalten werden, und die Gesundheit der Bewohner*innen wirksam geschützt werden.

Coronavirus – Informationen in mehreren Sprachen

Auf der Website der Beauftragen der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration finden Sie grundlegende Informationen zum Corona-Virus in mehreren Sprachen (Englisch, Türkisch, Polnisch, Französisch, Italienisch, Griechisch, Kroatisch, Rumänisch, Bulgarisch, Farsi, Chinesisch und Arabisch). Die Informationen werden laufend erweitert und aktualisiert.

Coronavirus – Informationen in mehreren Sprachen

Auch das Ethno-Medizinisches Zentrum bietet online mehrsprachige Informationen zum Coronavirus an.

Neues Coronavirus SARS-CoV-2 – Informationen und praktische Hinweise

Internationaler Tag gegen Rassismus: Rechte von Opfer rassistischer Übergriffe und Betroffene stärken / Aufruf zur Online-Aktion #AufleuchtengegenRassismus

Anlässlich des Internationalen Tags gegen Rassismus am 21. März erklärt Memet Kilic, Vorsitzender des Bundeszuwanderungs- und Integrationsrats (BZI):

Rechtsextremismus und Rassismus in unserem Lande, aber auch weltweit, waren nie tot. Sie wurden zeitweise verdeckt und ignoriert. Die verheerenden Folgen für unsere Gesellschaft werden durch den Anstieg der rassistischen Straftaten leider immer sichtbarer. Jedes Opfer einer rassistischen Straf- und Gewalttat ist eines zu viel! Nach rassistisch terroristischen Anschlägen erwartet die Bevölkerung von der Politik wirksame Maßnahmen. Aus Reflex werden – wie wir es jetzt auch heute sehen – häufig Verschärfungen bei den Sicherheits- und Präventionsvorkehrungen angekündigt. So richtig und wichtig diese Vorkehrungen und Beschlüsse auch sind, sie reichen nicht aus. Rassismus kann nur mit einem umfassenden Konzept bekämpft werden, das nicht nur die Erscheinungsformen, sondern auch die Ursachen von Rassismus angeht. Außerdem darf Pluralität nicht als Bedrohung wahrgenommen werden und die Förderung von interkulturellen Kompetenzen muss auf allen Ebenen oben auf der Agenda stehen – nicht nur beim Lehramt oder der Polizei. Das schaffen wir, wenn die Bevölkerung, die Sicherheitskräfte, die Medien und die Politik sensibilisiert werden und gemeinsam entschieden handeln.

Wir werden die Opfer von rassistischen Straf- und Gewalttaten nie vergessen, noch werden wir ihren Tätern vergeben. Wir dürfen jedoch nicht ausschließlich beim Gedenken an die Opfer verharren: die bedeutendste Maßnahme gegen Rassismus ist, die Rechte von Opfern und Betroffenen zu stärken. Ausgrenzende und abwertende Einstellungen gegenüber Migrantinnen und Migranten, Menschen jüdischen oder muslimischen Glaubens, Geflüchteten, People of Color, Sinti und Roma und allen anderen Minderheiten sind auch in der Mitte der Gesellschaft weit verbreitet. Der „Alltagsrassismus“ führt zu Diskriminierungen in allen gesellschaftlichen Bereichen: bei der Job- oder Wohnungssuche, am Arbeitsplatz, in der Schule und auf der Straße. Sogar die Corona Virus-Pandemie wird von Rassisten für ihre Stimmungsmache gegen Geflüchtete oder vermeintliche Fremde instrumentalisiert. Wir Demokraten und Demokratinnen müssen dagegen unsere Stimme erheben, denn sonst bestärkt unser Schweigen gewaltbereite Rassisten in ihrem Tun und Denken.

Aufruf zur Online Aktion #AufleuchtengegenRassismus :

Wir, der BZI, plädieren insbesondere am Internationalen Tag gegen Rassismus dafür, sich mit den Gegnern und Opfern von Rassismus zu solidarisieren und den Funken unserer  demokratischen  Werte neu zu entfachen! Als Zeichen dafür laden wir alle dazu ein, unter dem Hashtag  #AufleuchtenGegenRassismus auf Facebook, Twitter und Instagram, Fotos mit einer Kerze zu teilen und unsere Social Media-Kanäle zu markieren. Wir werden die geteilten Beiträge auf unseren Kanälen „reposten“.

Damit setzen wir ein Zeichen der Solidarität und des Zusammenhalts, ohne die Ansteckungsgefahr durch das Corona-Virus in Kauf zu nehmen.

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