Online-Seminare: Rechtsextremismus erkennen und begegnen

Online-Seminar: „Codes und Styles der rechten Szene“
Donnerstag, 07.10.2021
18:30 Uhr
Rechtsextremist:innen sind längst nicht mehr leicht zu erkennen. Die meisten wollen von Demokrat:innen nicht erkannt werden; von Kamerad:innen aber sehr wohl. Daher verstecken sie ihre Gesinnung hinter Chiffren und Codes. Um Rechtsextremismus zu bekämpfen, müssen wir ihn verstehen, erkennen und problematisieren.
Innerhalb unseres Vortrags wollen wir daher zunächst einen Überblick darüber geben, wie sich Rechtsextremismus derzeit darstellt. Anschließend gehen wir auf einige Kleidungslabels, Zahlencodes und Symbole ein.


Online-Seminar: Argumentationstraining gegen rechte Parolen
Donnerstag, 14.10.2021
18:30 Uhr
Egal, ob in im privaten Umfeld oder bei der Arbeit: Diskriminierende, menschenverachtende oder rassistische Sprüche können uns überall begegnen. Sie treffen uns oft unvorbereitet und machen manchmal sprachlos. Wie können wir angemessen reagieren? Was könnten wir entgegnen bei diskriminierenden und menschenverachtenden Aussagen? Wann ist Widerspruch und Argumentation gegen solche Aussagen nötig und sinnvoll? Die Teilnehmenden des Vortrags erfahren auf diese und weitere Fragen Antworten. Das Argumentationstraining soll zunächst sensibilisieren, genauer hinzuhören, Dinge zu hinterfragen und einzuhaken, wenn pauschal abwertende Sätze fallen. Es soll dabei helfen individuelle argumentative Sicherheit zu erhöhen und dazu ermutigen, für eine tolerante und demokratische Gesellschaft einzutreten.

Die Veranstaltungen sind Teil unseres Projektes „Rechtsextremismus erkennen und begegnen“. Dieses wird vom Land Rheinland-Pfalz im Rahmen des Landesaktionsplan gegen Rassismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gefördert.

Wir freuen uns besonders über die Unterstützung der Referent*innen der mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus in Rheinland-Pfalz.
Anmeldung zu den Veranstaltung erfolgt unter agarp@agarp.de. Der Einwahl-Link zur Zoom-Veranstaltung geht Euch einige Tage vor der Veranstaltung per Mail zu.
Wir freuen uns über eine rege Teilnahme und einen spannenden Austausch mit Euch.

Euer AGARP-Team

60 Jahre Anwerberabkommen

Anlässlich des 60. Jubiläumsjahrs des Anwerbeabkommens zwischen Deutschland und der Türkei fand am 27. September 2021 die Auftaktveranstaltung der Arbeitsgruppe türkischer Migranten (ATM) Koblenz und Umgebung statt. Eröffnet wurde die Reihe durch einen Vortrag von Prof. Dr. Ulrich Herbert zur Geschichte der türkischen Gastarbeiter in Deutschland.

Neben dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der Beiräte für Migration und Integration Rheinland-Pfalz (AGARP), Kemal Gülcehre, nahm auch der Beauftragte für Integration der Landesregierung RLP, Miguel Vicente und die ehemaligen AGARP-Vorsitzenden Serkan Genc und Vito Contento teil. Unser besonderer Dank gilt dem Projektteam der Veranstaltungsreihe: Arzu Yilmaz, Helinsu Köksal und Nalan Colak.

AGARP und Polizei kicken für Flutopfer

Unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsidentin Malu Dreyer treffen die Mannschaften des rheinland-pfälzischen Landesverbandes der Integrationsbeiräte (AGARP) und der rheinland-pfälzischen Polizei am Sonntag, den 3.Oktober 2021, in einem Benefiz-Fußballspiel für die Flutopfer aufeinander. Beginn der Veranstaltung ist um 12:30 Uhr im Alzeyer Wartbergstadion (Kaiserstraße, 55232 Alzey). Eröffnet wird das Event mit Grußworten von Vize-Polizeipräsident Thomas Brühl, Landrat Heiko Sippel, Bürgermeister Christoph Burkhard sowie AGARP-Vorsitzenden Kemal Gülcehre.

Hier lebe ich, hier wähle ich – Nicht-Wahlberechtigte wählen einen symbolischen Bundestag

In Berlin-Mitte, Aachen, Hannover, Trier und Dresden haben die Wahllokale einer symbolischen Bundestagswahl bereits geschlossen, aber in Mannheim, Erfurt, Aalen, Osnabrück, Köln, Weimar, Jena, Magdeburg, Freiburg und weiteren Bezirken in Berlin können Bürger*innen ohne deutschen Pass diese Woche noch ihre symbolische Stimme für den 20. Bundestag abgeben.
Nach demselben Verfahren wie bei der offiziellen Bundestagswahl stehen dieselben Parteien/ Listen zur Wahl. Jede abgegebene Stimme ist ein JA zur Demokratie.
Bundesweit organisiert das Netzwerk WIR WÄHLEN erstmals auch eine symbolische Online-Wahl und kooperiert mit Initiativen wie der Bundesmigrant*innenwahl in Nordrhein-Westfalen und mit dem Verein DIE VIELEN, einer Organisation von Kulturschaffenden in ganz Deutschland, die mit Aktionstagen und der Goldenen Wahlurne hervorheben, dass demokratische Grundrechte wie das Wahlrecht nicht vom Pass abhängen dürfen.
Die Erfahrung mit EU-Staatsangehörigen, die seit 1992 in Deutschland ein kommunal gleichberechtigtes Wahlrecht haben, zeigt, dass dadurch die kommunale Demokratie gestärkt und mehr Bürger*innen auf Augenhöhe an der Lösung der Themen vor Ort beteiligt sind.
Schon die Generation der sogenannten „Gastarbeiter“ hatte Mitte der 1960er Jahre eine politische Teilhabe gefordert, damals hatten 2% der Bevölkerung keinen deutschen Pass, heute sind es 14%, in manchen Kommunen, Bezirken sind 30 und mehr Prozent von der demokratischen Beteiligung ausgeschlossen. Die Zeit ist reif für mehr Demokratie.
In 14 von 27 EU-Staaten ist das bereits unaufgeregte Praxis. Das kommunale Wahlrecht für die gesamte Bevölkerung stärkt gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Demokratie. Partizipation auf Augenhöhe ist die demokratische Antwort auf Rechtsnationalismus und Ausgrenzung.
Zum bundesweite Netzwerk WIR WÄHLEN zählen 23 bundes-, landesweite und lokale Organisationen. Wir sind überzeugt, dass das Wahlrecht in einer Demokratie kein Privileg, sondern ein Recht sein sollte.
Wer hier lebt, gehört dazu – unabhängig vom Pass. Wir warten nicht, wir wählen!

mehr Informationen zum Netzwerk WIR WÄHLEN:
Web: www.wir-wählen.org 
Instagram: https://www.instagram.com/bundesnetzwerk_wirwaehlen/
Facebook: https://www.facebook.com/hierlebeichhierwaehleich

Demokratie braucht jede Stimme! Aufruf zur Bundestagswahl am 26. September 2021

Am 26. September 2021 wird der Deutsche Bundestag neu gewählt. Demokratie braucht jede Stimme! Das gilt grundsätzlich und das gilt ganz besonders in einer Zeit, in der Feinde der Demokratie innerhalb und außerhalb der Parlamente demokratische Werte immer offener anfeinden. In einer solchen Zeit braucht es Menschen, die für diese Werte im Alltag und am Wahltag einstehen.

Die Klimakrise, die Pandemie und zunehmende soziale Ungleichheit auch in unserem Land werden uns in den nächsten Jahren vor große Herausforderungen stellen. Das gilt auch für die Asyl-, Migrations- und Integrationspolitik.

Konzepte, die dabei auf Nationalismus, Ausgrenzung, Abschottung und autoritäre Strukturen setzen, werden an diesen Herausforderungen scheitern. Sie sind keine Alternative zu einer weltoffenen, inklusiven, gerechtigkeits- und menschenrechtsorientierten Politik und deshalb keine Alternative für die Bundesrepublik Deutschland.

Die Arbeitsgemeinschaft der Beiräte für Migration und Integration Rheinland-Pfalz (AGARP), Aktiv für Flüchtlinge Rheinland-Pfalz, der Flüchtlingsrat Rheinland-Pfalz e.V. und der Initiativausschuss für Migrationspolitik in Rheinland-Pfalz rufen deshalb alle wahlberechtigten Rheinland-Pfälzer*innen dazu auf, sich an der Bundestagswahl am 26. September 2021 zu beteiligen, von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen und sich mit ihrer Stimmabgabe zu Demokratie, Gerechtigkeit und Menschenrechten zu bekennen.

Darum bitten wir Sie auch im Namen der fast 14 Prozent der deutschen Bevölkerung, die nur deshalb am 26. September ihre Stimme nicht abgeben dürfen, weil sie keine deutschen Staatsbürger*innen sind. Die übergroße Mehrheit dieser Menschen lebt und arbeitet seit vielen Jahren und Jahrzehnten in Deutschland und ist von Entscheidungen des Bundestages mindestens ebenso betroffen wie deutsche Staatsangehörige. Deshalb und weil Demokratie jede Stimme braucht, werden wir auch weiterhin für gleiche politische Teilhaberechte aller Menschen streiten, die rechtmäßig und dauerhaft in Deutschland leben.

Mainz, den 21. September 2021

Der Aufruf wird unterstützt von folgenden landesweiten und kommunalen Organisationen/Initiativen:

Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) RLP/Saarland | Arbeitsgemeinschaft Diakonie in Rheinland-Pfalz | Der Paritätische RLP/Saarland | Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) RLP | Verband Deutscher Sinti und Roma – Landesverband RLP | Landesmigrationsausschuss ver.di RLP/Saarland | Migrationsbüro Rheinland-Pfalz/Hessen der MW Malteser Werke gemeinnützige GmbH | Entwicklungspolitisches Landesnetzwerk RLP (ELAN) e.V. | Armut und Gesundheit in Deutschland e.V. | ARBEIT & LEBEN gGmbH – Gesellschaft für Beratung und Bildung | INBI – Institut zur Förderung von Bildung und Integration | Arbeitsgemeinschaft Frieden e.V., Trier | Café International Büchenbeuren | Dekanat Maifeld Mosel | Förderverein Flüchtlingshilfe Andernach e.V. | Helferkreis Asyl Worms | Initiative für Freizeit und Musikkultur e.V., Mannheim | Medinetz Mainz e.V. | Multikulturelles Zentrum Trier e.V. | pax christi – Regionalverband Rhein-Main | Syrienhilfe Vorderhunsrück e.V. | Seebrücke Mainz | Soziales Netzwerk Koblenz e.V. | Willkommenskreis Diez